Brennholz muß trocken sein
Brennholz muss trocken sein
Wie sich Feinstaub aus dem Kamin vermeiden lässt
Von Michael Engel
Nach Schätzungen von Experten werden in Deutschlands Privathaushalten jährlich rund 20 Millionen Kubikmeter Brennholz verfeuert. Knisternde Behaglichkeit aus dem Kamin kann jedoch schädliche Nebenwirkungen haben. Insbesondere die Entstehung von Feinstaub ist ein Problem.
Damit das Brennholz gut austrocknen kann, müssen handliche Holzscheite gehackt werden, auf keinen Fall nur die kurz gesägten Baumstämme lagern. Denn dann bleibt das Holz im Inneren feucht. Frank Bierstedt aus Gravenhorst bei Braunschweig macht es richtig:
"Ja, insgesamt habe ich hier 40 Raummeter auf meinem Grundstück liegen, das Holz muss so zirka zweieinhalb Jahre lagern, um komplett die Restfeuchte aus dem Holz zu bekommen, und dann geht es ab ins Haus, und dann wird das Haus damit warm gemacht."
Höchstens 30 Prozent Restfeuchte darf das Holz aufweisen, bevor es in den Kamin kommt. So brennt es nicht nur besser, sondern es entsteht weit weniger Feinstaub. Frische Holzscheite sollten mindestens zwei Jahre an einem überdachten Ort lagern. Frei stehende Holzstapel, die dem Regen ausgesetzt sind, können mit einer Plane vor der Nässe geschützt werden.
Zum Anfeuern möglichst dünne Hölzer zeltartig aufschichten. Weiche Nadelhölzer sind besonders gut dazu geeignet, weil sie eine niedrige Zündtemperatur haben. Das Ganze darf auf keinen Fall mit einer Zeitung, sondern mit Holzanzündern entflammt werden, damit keine schädlichen Substanzen wie zum Beispiel Dioxine entstehen.
Nach dem Anzünden aber nicht gleich die Brennkammer mit Holzscheiten voll stopfen, empfiehlt Stephan Langer vom Landesinnungsverband für das Schornsteinfegerhandwerk Niedersachsen:
"Holz hat ein Heizwert von drei- bis dreieinhalb KW. Das heißt, wenn ich einen Sieben-KW-Ofen habe, kann ich zwei Kilo Holz dort reinlegen für die Zeit einer Stunde, das heißt also, immer mal aufstehen und kleinere Mengen Holz nachlegen."
Aus purer Bequemlichkeit, so der Schornsteinfeger, landen häufig viel zu viele Holzscheite im Ofen, um nicht ständig nachlegen zu müssen. Und wer dann noch die Lüftungsklappe schließt, damit das Holz langsam glimmt, verursacht mächtig viel Qualm, der aus dem Schornstein kommt und auch Anwohner gefährdet, durch Ruß und Feinstaub. Noch kritischer wird es, wenn Abfälle wie zum Beispiel lackierte Hölzer im Kaminofen verbrannt werden,
"weil dann dementsprechende gesundheitsschädigende Stoffe entstehen, ich nenne nur beispielhaft Furane, Dioxine. Es ist sogar in einer Untersuchung festgestellt worden, dass sogar Seveso-Gifte dort entstehen bei der Verbrennung von solchen Materialien. Das ist also keine Bagatellsünde, die man dort macht, sondern aus den eben geschilderten Konsequenzen doch eben recht erheblich."
Abfälle, selbst Briketts aus Altpapier, sollten also tabu sein. Auch beschichtete oder verleimte Hölzer und Spanplatten dürfen wegen der gefürchteten Dioxinbildung nicht verbrannt werden, sondern ausschließlich naturbelassenes, lufttrockenes Holz. Wer den Ofen nicht überlastet und die Belüftungsklappen öffnet, damit aus Sauerstoffmangel kein Schwelbrand entsteht, verringert damit auch den Feinstaub auf ein Minimum:
"Der Schornstein ist der Motor dieser Feuerstätte, und natürlich ist es klar, dass ein sauberer Schornstein wesentlich besser zieht und funktioniert wie ein verschmutzter Schornstein, wo der Querschnitt dann dementsprechend auch beeinträchtigt ist."