Im Grunde ist es ein Heimkommen, ein zurück zu den Wurzeln beziehungsweise zu den Gladbecker Schloten. Thomas Schulz übernimmt ab 1. Februar den Kehrbezirk 45 von Hanns Hefner. "Damit geht für mich ein großer Wunsch in Erfüllung; endlich wieder in meiner Heimatstadt tätig zu sein", sagt der 48-Jährige Bezirksschornsteinfegermeister, der an der Möllerstraße wohnt.
Als fertig ausgebildeter Meister hatte er 2007 keinen freien Kehrbezirk in Heimatnähe gefunden und schließlich einen Kehrbezirk in Münster erhalten. Jetzt tritt er quasi in die Fußstapfen von Hanns Hefner, der seinerseits Richtung Heimat nach Schermbeck wechselt, um hier fortan als Bezirksschornsteinfegermeister den Leuten aufs Dach zu steigen.
Gleiches gilt dann für Thomas Schulz bei seinen Kunden in Ellinghorst, Alt-Rentfort und Stadtmitte, wobei er den großen Vorteil hat, schon so gut wie jeden Kamin zu kennen. "Ich war hier doch vor meinem Wechsel nach Münster vierzehn Jahre tätig. Ab 1993 zunächst bei Adalbert Schneider und dann von 2001-2007 bei seinem Nachfolger Hanns Hefner."
Letzterer habe ihm auch den Tipp gegeben, dass sein Kehrbezirk frei werde. Schließlich kennen sich die beiden "schwarzen Männer" bereits seit dem Berufsstart. "Wir haben zusammen die selbe Berufsschulklasse besucht, und kennen uns so schon ewig", erklärt Thomas Schulz.
Altbekannte Kunden
Der Ellinghorster freut sich darauf, viele altbekannte Gesichter seiner rund 2500 Kunden wiederzutreffen. "Bei den meisten habe ich noch genau die kleinen Besonderheiten im Kopf, in welchem Kellerraum genau die Revisionsklappe für den Kamin ist, oder in welchem Blumentopf draußen der Kellerschlüssel versteckt ist", erzählt Schulz und schmunzelt. Schornsteinfegen sei Vertrauenssache.
Für sieben Jahre wurde der Gladbecker zum Bezirksschornsteinfeger im Kehrbezirk 45 bestellt. Denn nach neuem EU-Recht gibt es eine lebenslange Bezirksvergabe nicht mehr, sondern die Bezirksregierung schreibt die Stellen immer wieder erneut aus.
"Mit Gunst", wie es in der Zunft der Schornsteinfeger heißt, hat Hanns Hefner jetzt seinem Nachfolger schon den Kehrbesen als Insigne seiner Amtswürde übergeben. "Darf ich mal", drängt sich da eine Gladbeckerin vorbei, um die Männer mit einem Lächeln schnell anzufassen, "bringt doch Glück".
Und Glück hat Thomas Schulz bislang selbst immer im Beruf gehabt. "Nur ein Mal, als Geselle , da ist 1991 auf dem Dach eine Leitersprosse gebrochen und ich bin mit einem Salto in die Tiefe gestürzt." Um nach drei Metern fast unverletzt auf den Füßen zu landen. Zum Glück habe es sich nur "um ein kleines Zechenhaus gehandelt".